In der Jugendsprache hat der Begriff „31er“ eine sehr spezifische und negative Bedeutung. Er bezeichnet eine Person, die als Verräter oder Spitzel wahrgenommen wird und sich untreuem Verhalten gegenüber ihren Freunden oder der Gemeinschaft schuldig gemacht hat. Insbesondere in der Drogenszene und unter Jugendlichen, die mit Betäubungsmittelgesetz und den damit verbundenen rechtlichen Konsequenzen vertraut sind, ist der Begriff weit verbreitet. Ein „31er“ wird häufig mit dem Judas-Paragraphen in Verbindung gebracht, der den strafrechtlichen Schutz von Informanten thematisiert. In den sozialen Medien wie Facebook oder Twitter wird der Begriff oft verwendet, um eine Person zu brandmarken, die Informationen über andere weitergibt – oft als „Snitch“ bezeichnet. Jugendkulturen, insbesondere im Hip-Hop-Slang, bringen starke Ablehnung gegenüber solchen Verrätern zum Ausdruck, da Vertrauen und Loyalität zentrale Werte darstellen. Diese Verwendung des Begriffs „31er“ spiegelt die tief verwurzelten gesellschaftlichen Normen wider, die ein untreues Verhalten verurteilen und Loyalität als Schlüssel zur Akzeptanz innerhalb einer Gruppe betrachten.
Ursprung des Begriffs 31er im Hip Hop
Der Begriff ’31er‘ hat seine Wurzeln im Hip-Hop-Jargon und ist stark mit der Jugendkultur von Millennials und der Generation Z verbunden. Ursprünglich leitet sich der Begriff von der türkischen Bezeichnung ‚otuz bir‘ ab, die die Zahl 31 bezeichnet. In vielen deutschen Rap-Texten von Künstlern wie Bushido, Capital Bra und Samra wird 31er als vulgärer Ausdruck verwendet, um bestimmte Beleidigungen oder ehrverletzende Ausdrücke zu transportieren. Diese Verwendung hat dazu geführt, dass 31er Teil des modernen Jugendwortschatzes geworden ist, insbesondere unter Deutschtürken, die sowohl die deutsche als auch die türkische Sprache in ihrem Alltag produzieren. Auch Gruppen wie K.I.Z und Xatar verwenden diesen Begriff, um ihren lyrischen Ausdruck zu verstärken. Der Begriff reflektiert nicht nur eine spezifische kulturelle Identität, sondern auch die Dynamik und den Stellenwert von Beleidigungen im Hip-Hop. Zudem verdeutlicht er, wie Sprache innerhalb dieser Generation gewachsen und sich weiterentwickelt hat, während sie gleichzeitig tief in den Wurzeln der urbanen Jugendkultur verankert bleibt. Daher ist 31er mehr als nur ein Ausdruck, sondern auch ein Symbol für die Verbindung zwischen Sprache und Identität.
Die Verwendung von 31er in sozialen Medien
Die Verwendung des Begriffs ’31er‘ hat sich in den sozialen Medien, insbesondere auf Plattformen wie Instagram, TikTok und Twitter, schnell verbreitet. In der Jugendsprache bezeichnet ’31er‘ jemanden, der als Verräter oder Snitch wahrgenommen wird, und steht oft für Beleidigungen wie Loser oder Versager. Dieser Ausdruck hat seine Wurzeln in der deutschen Jugendsprache und ist eng mit der Popkultur verbunden, die in Österreich und anderen deutschsprechenden Regionen Einzug gehalten hat. Nutzer verwenden ’31er‘ um jemanden zu erniedrigen oder um Verachtung für verräterisches Verhalten auszudrücken. Variationen des Begriffs können unterschiedliche Nuancen darstellen, aber das zentrale Konzept bleibt gleich: eine negative Konnotation. Die Bedeutung von ’31er‘ wird oft in Hip Hop-Texten reflektiert, wo Loyalität und Verrat zentrale Themen sind. Somit ist die Verwendung von ’31er‘ nicht nur ein Beispiel für moderne Jugendsprache, sondern auch ein Spiegelbild sozialer Dynamiken in der Jugendkultur.
Gesellschaftliche Auswirkungen der Bezeichnung 31er
Die Bezeichnung „31er“ hat weitreichende gesellschaftliche Auswirkungen, insbesondere im Kontext der Jugendsprache und der Hip-Hop-Kultur. Sie wird häufig verwendet, um Personen zu kennzeichnen, die als Verräter angesehen werden, insbesondere im Zusammenhang mit dem sogenannten Snitching. In der Drogenszene ist der Begriff eng mit dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG) verknüpft, da er oft verwendet wird, um Informanten zu beschreiben, die gegen ihre Mitstreiter aussagen. Die negative Konnotation des Begriffs spiegelt sich im sogenannten Judas-Paragraph wider, der das für viele egoistische Verhalten einer Person anprangert, die ihre Freunde verrät, um eigene Vorteile zu erlangen. Dies führt zu einem starken sozialen Druck innerhalb der Gemeinschaft, Loyalität zu zeigen und die Nomenklatur rund um „31er“ verstärkt die Stigmatisierung von Personen, die sich gegen andere wenden. Die Verwendung von „31er“ in der Jugendsprache zeigt nicht nur die Dynamik von Vertrauen und Verrat, sondern auch, wie tief verwurzelt diese Konzepte in der Gesellschaft und insbesondere innerhalb der Jugendkultur sind. Es ist klar, dass die Verwendung dieses Begriffs nicht nur eine sprachliche Nuance darstellt, sondern erhebliche Auswirkungen auf zwischenmenschliche Beziehungen und das Zusammenleben in bestimmten Gemeinschaften hat.