Die Herkunft des Credos „Nichts ist wahr, alles ist erlaubt“ in der Assassin’s Creed-Reihe ist eng verknüpft mit philosophischen Ideen, wie sie unter anderem von Friedrich Nietzsche in „Also sprach Zarathustra“ formuliert wurden. Nietzsche hinterfragt traditionelle Moralvorstellungen und entblößt die Fragilität von Wahrheiten, was sich in dem Glaubensbekenntnis der Assassinen widerspiegelt. Diese Organisation, inspiriert von Hassan-i Sabbāh und den historischen Assassinen, teilt die Überzeugung, dass die Welt komplex und ohne absolute Regeln ist. In diesem Kontext stellt das Credo eine fundamentale ethische Grundlage dar, die den Assassinen als Bruderschaft dient, um ihre Ziele zu verfolgen und die Kontrolle von Fraktionen wie den Templern zu hinterfragen. Ubisoft greift dieses Konzept auf und integriert es in die Narrative der Spiele, um die historische Authentizitätsnähe zu wahren. Die Aussage ermutigt Spieler, über konventionelle Grenzen hinauszudenken und die facettenreiche Wahrnehmung von Wahrheit und Moral in der Welt von Assassin’s Creed zu erkunden. Durch die Verbindung zu Nietzsches Ideen wird deutlich, dass „Nichts ist wahr, alles ist erlaubt“ nicht nur ein simples Credo, sondern ein tiefgründiges Motto ist, das die philosophischen und ethischen Fragen der gesamten Spielreihe prägt.
Hassan-i Sabbāh und die Assassinen
Hassan-i Sabbāh, der Gründer der Assassinen-Ordensgemeinschaft im 11. Jahrhundert, stellte ein revolutionäres Kredo auf, das bis heute als prägend für die Nizari-Ismailiten im Iran gilt. Sein Fort, Alamut, wurde zum Symbol für die Werte und Überzeugungen seiner Anhänger. In einer Zeit, in der die Freiheit von Wiedergeburt und Tod eine wesentliche Rolle im Glauben spielte, formulierte Sabbāh seine Philosophie: „Nichts ist wahr, alles ist erlaubt“. Dieses Zitat spiegelt den radikalen Bruch mit den damaligen sozialen Normen wider und ermutigte die Assassinen, ihre eigene Realität zu schaffen und gegen Unterdrückung zu kämpfen. Hasan ibn Ali ibn Muhammad ibn Dschafar, als charismatischer Führer, inspirierte seine Gefolgsleute, die an den Konzepten von Freiheit und Selbstbestimmung festhielten. Historisch gesehen haben die Assassinen auch einen bedeutenden Einfluss auf die Vorstellung von Geheimnissen und Täuschung, die in Spielen wie Assassin’s Creed thematisiert werden. Diese Prinzipien, zusammen mit der Idee, dass alles relativ ist, bilden die Grundlage für die komplexen moralischen Fragestellungen in der Spielreihe und öffnen das Tor zur Raumfahrt ins Thema des Glaubens in einer vielfältigen Welt. Die Interpretation von „Nichts ist wahr, alles ist erlaubt“ wird somit zu einem zentralen Element in der Erzählung der Assassinen und darüber hinaus.
Die Suche nach Wahrheit und Sinn
Die Suche nach Wahrheit und Sinn ist eine zentrale Thematik, die sich durch die Philosophie des Nihilismus zieht. Dieser erkennt an, dass traditionelle Werte und moralische Überzeugungen lediglich soziale Konstruktionen sind und nicht absolut wahr sind. Im Kontext von ’nichts ist wahr, alles ist erlaubt‘ bedeutet dies, dass Individuen die Freiheit haben, ihre eigenen Werte zu schaffen und zu definieren. Nietzsches Konzept der Umwertung aller Werte steht hierbei im Vordergrund und fordert eine tiefgreifende Reflexion über den Sinn des Lebens und die eigene Existenz. Die Entscheidung, welche Moralvorstellungen man annehmen möchte, wird zum Ausdruck der individuellen Freiheit. In einer Welt, in der alles relativ ist, wird die Suche nach einer umfassenden Wahrheit zu einer persönlichen Reise. Jeder Spieler und Charakter innerhalb von Assassin’s Creed wird mit diesen Fragen konfrontiert, was die tiefgründige Philosophie hinter dem Credo untermauert. Die Herausforderung, eigene Werte zu definieren und persönliche Wahrheiten zu finden, ist nicht nur für die Protagonisten des Spiels relevant, sondern auch für jeden von uns in der täglichen Auseinandersetzung mit Sinn und Moral.
Einfluss des Zitats auf die Spielreihe
Das Zitat ‚Nichts ist wahr, alles ist erlaubt‘ hat einen tiefgreifenden Einfluss auf die Spielreihe Assassin’s Creed und spiegelt die komplexe Wahrheitstheorie wider, die Friedrich Nietzsche prägte. In der Bildungsphilosophie der Assassinen wird dieses Credo nicht nur als ein moralischer Leitsatz, sondern auch als eine Lebensweise betrachtet. Die Figur des Hassan-i Sabbāh, der Gründer der Nizari- ismailitischen Sekte im Iran, ist ein zentrales Element, das diese Philosophie verkörpert. Die Spieler tauchen in eine Welt ein, in der der Exzess des Bewusstseins und die ständige Suche nach Wahrheit und Sinn thematisiert werden. Dieser Ansatz scheint auch auf die Krankheitsschübe der Menschheit zu verweisen, die durch unterschiedliche Wahrheiten entblößt werden. Die Erzählungen innerhalb der Spiele laden zur Reflexion über die Relativität von Wahrheit ein und zeigen, wie das Zitat letztlich die Entscheidungen und komplizierten Moralvorstellungen der Charaktere beeinflusst. Diese verschiedenen Ebenen der Interpretationen sorgen dafür, dass ‚Nichts ist wahr, alles ist erlaubt‘ nicht nur ein zentraler Satz ist, sondern die gesamte Narrative von Assassin’s Creed durchdringt.